Der geheimnisvollen Garten


Dieser Garten war ganz außerhalb von jeglichen anderen Orten. Sie wussten auch gar nichts davon, dass es überhaupt Kontinente geben konnte. Unter den verschiedensten Einflüssen des Lebens war in diesem Garten, der ganz abgelegen von den normalen Simulationen war, die Welt der freien Lebewesen noch vollkommen frei. Sie kannten nicht die verschiedensten Einordnungen und Gegebenheiten, sondern sie sahen die Sonne aufgehen, den Mond und die Sterne. Sie wussten, dass verschiedene Kometen und anderes sich dort oben befinden musste, durch die verschiedensten Beobachtungen, die sie durch ihre Ferngläser machten.

Denn darin waren sie nicht der zivilen Gesellschaft zurückgestellt, sondern sie waren sehr weit in den verschiedensten Erkenntnissen des allumfassenden Seins zwischen Kosmos und Erde. Sie hatten zwar weise Ratgeber, auf die sie hörten – darunter mehrere Frauen und Männer, meist älteren Alters –, die ihnen immer wieder bei den verschiedensten Konflikten oder Situationen halfen, wieder eine Normalität in den Alltag einfließen lassen zu können.

So etwas wie Hass oder negative Frequenzen waren ihnen nicht bewusst. Die Liebe regierte dort noch über allem, und wenn sie mal nicht übereinstimmten, suchten sie nach den Gründen der Hindernisse und gaben sich nicht selbst den Grund an diesen Hindernissen schuld zu sein. Stattdessen versuchten sie, den Grund, der dahinterlag, zu klären und so auf eine ganz andere Ebene des Miteinanders in Liebe für das Leben selbst zu gelangen. Sie ließen sich nicht aus dem Paradies vertreiben, in dem sie lebten, auch wenn sie verschiedene Arbeiten zu verrichten hatten. Sie sahen sich nicht in den unterschiedlichsten Schichten, sondern in dem Auftrag, dem Leben selbst zu dienen und dadurch selbst ein Teil dessen Lebens zu sein, in dem sie waren.

Aber es sollte sich etwas ändern: Jemand, der eigentlich noch niemals in diesem Garten war und gar nicht den Weg darin wissen konnte, kam plötzlich in die Gegend, wo dieser Garten so wundervoll voller schöner Blumen und so grün wie nirgendwo anders war. Die Häuser waren sogar mit Grünflächen bepflanzt, und die Dächer der Häuser waren ebenfalls begrünt. Die Tiere liefen frei umher, und der Besucher fragte sich, was hier geschehen war. Kannten sie gar nicht die weltlichen Systeme? Nein, sie kannten die weltlichen Systeme nicht und hatten noch nicht einmal etwas davon gehört. Sie lebten auf ihre ganz eigene Art und Weise und fütterten auch alle wilden Tiere, so dass diese keinen Hunger verspürten, andere anzugreifen.

Natürlich hatten sie auch Schlachttiere, aber die durften immer freien Auslauf haben und hatten bis zur Schlachtung einen guten Lebensweg. Vor ihrem Tod wurden sie geschlachtet, weil sie wussten, dass sie sowieso bald sterben würden. Man schlachtete diese Tiere dann und gab den wild lebenden Tieren ebenfalls etwas von ihrem Futter, um sie zu ernähren. Die freien Menschen aßen sehr wenig von dem Fleisch; sie zogen es vor, sich von Früchten, Gemüse und anderen Anbauten zu ernähren. Sie nahmen auch die Milz oder die Eier, aber das Tierfleisch war meistens nur für die wilden Tiere gedacht, damit diese in Ruhe und Frieden leben konnten.

Sie konnten den Tieren, die mit ihnen auf dem Weg des Lebens waren, ihren eigenen Willen nicht aufzwingen, aber sie konnten verhindern, dass sie selbst von den Tieren gerissen wurden oder gefährliche Situationen entstehen konnten. Die Harmonie stellte man auf diese Art her und lebte mit den Raubtieren in Einklang. Sie waren sogar mit ihnen befreundet. Sie wussten, dass es fleischfressende Pflanzen gab, die auch bei ihnen vorkamen, aber sie verzichteten überwiegend auf die Fleischernährung und wandten sich mehr anderen Bereichen der Nahrung zu. Sie fanden es grausam, was dort vor sich ging, aber sie konnten es nicht verhindern, da es ein normales Feld der göttlichen Schöpfung war.

Sie waren sehr empfindsame Wesen und schlachteten nur, wenn es notwendig war, weil das Tier sowieso bald sterben würde. Sie gaben das Fleisch meist den wilden Tieren, um die Freundschaft zu wahren. Der Fremde, der die Gestaltungen der zivilisierten Welt ganz anders betrachtete, wunderte sich sehr. Die freien Menschen hatten sogar eine Sprache erfunden, mit der sie sich ausdrücken konnten, und verschiedene Apparate, mit denen sie manches hinterfragen konnten, bis in die kosmischen Atmosphären des Lebens hinein.

Sie achteten das Leben sehr, was ihnen von der göttlichen Schöpfung selbst und von den Göttern, die sie hatten, gegeben wurde. Sie glaubten an übersinnliche Kräfte, gerade durch die freigeistige Haltung, die sie in sich selbst immer wieder zum Leben entdeckten. Aber sie wussten auch um die Bereiche ihres Selbst und um die Erkenntnisse und Weiterführungen der einzelnen Etappen, die daraus entstanden, und nutzten diese Bereiche nicht, um anderen in diese Bereiche hinein zu drängen, sondern nur, um den Fortschritt der Liebe und des Miteinanders auf dem Wege des Lebens gestalten zu können.

Das wunderte den Besucher sehr. Bald wurde er entdeckt und gefragt, woher er komme. Es war den anderen, die auf dieser geheimnisvollen Fläche ihres Riesengartens lebten, gar nicht bewusst, dass es eigentlich die verschiedensten Kontinente da draußen geben könnte, die sich unter den weltlichen Systemen befinden. Nur durch die Berichterstattung, die der Besucher mitbrachte, kamen sie zu neuen Erkenntnissen. Einige sagten, sie wollten sich nicht aus ihrem Garten vertreiben lassen und baten den Besucher, Stillschweigen über ihren Garten zu bewahren, damit dieser so bleiben konnte, wie die göttliche Schöpfung ihn einst aufgestellt hatte.

Die Besucher hatten gut zugehört und fanden die Zivilisation mitunter ziemlich nachdenklich. Nicht alle konnten darin wirklich Geschmack entwickeln. Vielleicht auch unter diesen Zuständen könnten sie in die Bereiche der Umstände geraten und später selbst in diesem Weltbild eingefangen werden, das sich die freien Menschen erschaffen hatten. Der Besucher blieb einige Zeit dort und schaute sich alles an, sagte aber, er werde darüber Stillschweigen bewahren. Vielleicht haben andere auch schon solche besonderen Gärten des Lebens entdeckt, in denen die göttliche Schöpfung noch mit den verschiedensten Essenzen des Lebens selbst verbunden ist, die zwischen Kosmos und Himmel den Weg des Lebens freigesetzt haben. Der Besucher hatte das Glück, diesen besonderen Garten zu erleben.

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1.


Der Garten, noch ohne Struktur,

Ein Kontinent, dessen Werden,

Mit den Verknüpfungen, die in

Weltlichen Systemen als normal gelten,

Als würden sie zur Grundlage des Lebens gehören,

Unter denen kein anderes Leben möglich wäre,

Dabei war es alles nur Schein der Situation.


2.


Aber dieser Garten war noch

Vollkommen in der göttlichen Einbindung,

Der göttlichen Schöpfung selbst,

Er war noch vollkommen auf sich selbst belassen.

Mit dem freien Leben, das

Auf ganz natürliche Weise eingetreten war,

Das Leben der Tiere, der Pflanzen,

Und der freien Menschen,

Darunter, wo noch nicht die Einflüsse

Der weltlichen Systematiker Platz genommen hatten.


3.


In den Garten wussten sie auch

Um die verschiedensten Kräfte und Auswirkungen,

Aber sie fanden andere Wege,

Als mit kriegerischen Waffen zu handeln.

Sie gaben sich nicht die Schuld an den Umständen,

Sondern hinterfragten die Umstände selbst,

Und suchten nach Lösungen,

Um sich wieder zu vertragen.


4.


Sie selbst waren keine Fleischesser,

Wobei sie die göttliche Schöpfung beachteten,

Die schon zu Beginn des Lebens

Strukturen aufstellte für

Fleischfressende Tiere und Pflanzen.

So beschlossen sie, ältere Tiere,

Die sie züchteten, zu schlachten,

Und das Fleisch den wilden Tieren zu geben,

Die Fleisch fressen mussten.

So entstand eine Verbindung zwischen

Wilden Tieren und Menschen,

Die in einer Art Freundschaft zusammenlebten,

Ohne den anderen freien Tieren zu schaden.


5.


Nur weil sie sich der Fleischnahrung meist entzogen,

Wussten sie, dass dieser Zustand

Nicht das Leben selbst in der göttlichen Schöpfung

Betreffen würde.

Sie wollten das Leid der Tiere verhindern,

Wussten aber auch, dass es Pflanzen gab,

Die Fleisch fressen mussten.

Diese Zustände konnten sie nicht ändern,

Sie mussten sich mit den Situationen arrangieren.

Sie nahmen die Milch und andere Produkte,

Solange das Leben darunter nicht litt.


6.


Aus dem Material der toten Tiere

Stellten sie Kleidung und andere Dinge her,

Aber das Fleisch der Tiere aßen sie selten,

Vorzuglich an Festtagen oder besonderen Anlässen.

Sonst ernährten sie sich hauptsächlich

Von Früchten, Gemüse, Reis und Körnern,

Die sie anbauten.

Sie nahmen auch Zähne und andere Materialien,

Töteten nur, um wilde Tiere zu versorgen,

Die von der göttlichen Schöpfung dazu bestimmt waren,

Fleisch zu fressen.


7.


Ein Besucher, der in seiner Heimat

Unter normalen Bedingungen lebte,

Wunderte sich, als er durch ein Unwetter

Abgetrieben wurde und an diesem Garten anlegte,

In dem das Leben noch völlig anders war

Als in der Zivilisation,

Wo Fortschritt und Wertsysteme

Die verschiedensten Gestaltungsformen hervorbrachten.


8.


Als sie dem Besucher begegneten,

Zeigten sie ihm ihre Lebensweise,

Sprachen über die Formen des Lebens,

Wie sie entstanden waren.

Zum Schluss bat man ihn,

Von ihrem Garten nichts zu erzählen,

Da er noch so existierte, wie die göttliche Schöpfung ihn geschaffen hatte.

Er versprach es und durfte den Garten

Auf der Insel verlassen.

Sie wollten nicht in die Strukturen der Welt eintauchen,

Die er beschrieben hatte.


9.


Sie kannten keine Machtstrukturen,

Selbst diejenigen, die dazu ausgerichtet waren,

Waren nicht in Umständen,

Sich von der Gemeinschaft abzuspalten.

Sie gehörten zur Lebensgemeinschaft,

Wo das Leben voranging und sich gestaltete.

Sie versuchten, unter guten Verhältnissen,

Schwierigkeiten zu beheben,

Und das Gleichgewicht wiederherzustellen,

Damit das Leben ganz natürlich weitergehen konnte.


10.


Dieser wundervolle Garten,

Der viel größer war als die Gärten,

Die der Besucher kannte,

War fast wie ein einzelner Kontinent.

Die verschiedenen Situationen führten immer

Weg der Gemeinschaft und der Liebe miteinander.

Bei Konflikten wussten sie,

Dass keine Seite schuld war,

Sondern dass Konflikte eine Lösung brauchten,

Die sie gemeinsam finden mussten,

Um ins Gleichgewicht zu kommen,

Und der Weg des Lebens im Garten konnte weitergehen.



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