Das kleine Kind, das gerade ein buntes Bild gemalt hatte, benutzte verschiedene Stifte, ohne zu ahnen, dass man mit diesen auch ganz andere Dinge "zaubern" konnte. Die Mutter zeichnete besondere Zeichen auf ein Stück Papier, und das Kind, das inzwischen schon etwas älter geworden war, sagte sich: „Das werde ich auch mal ausprobieren.“ Es begann, die Buchstaben nachzuzeichnen, ohne zu wissen, was diese Zeichen bedeuteten. Für das Kind waren sie einfach nur Zeichnungen, genauso wie die Bilder, die es sonst malte.
Als die Mutter zu ihm kam und das Wunder ihres Kindes sah, lächelte sie und fragte: „Was hast du da gemacht?“ Das Kind antwortete: „Ich habe deine Zeichnung nachgemacht.“ Die Mutter sagte: „Das ist keine Zeichnung, du hast einen magischen Stift benutzt und damit Buchstaben geschrieben. Weißt du, was Buchstaben sind?“ Das Kind schüttelte den Kopf. „Natürlich nicht, das kannst du ja noch gar nicht wissen“, sagte die Mutter. „Diese magischen Zeichen benutzen ältere Kinder und Erwachsene, um miteinander zu sprechen – sie nennen es Schrift. Du hast gerade Buchstaben gezeichnet.“
Das Kind malte die Buchstaben unbewusst nach, ohne ihre Bedeutung zu kennen. Während eine Sonne oder ein Baum, den es sonst zeichnete, eine klare Bedeutung hatten, lag die Magie der Buchstaben in ihrer Kombination. Das ganze Alphabet formte unzählige verschiedene Worte, und diese Worte wiederum waren ganz unterschiedlich, je nachdem, wie man sie zusammensetzte.
Das Kind entdeckte, dass es mit dem magischen Stift nicht nur bunte Bilder malen, sondern auch magische Worte schreiben konnte. Diese Worte, die es zeichnete, wurden in ganz unterschiedliche Formen gebracht, abhängig von den weltlichen Systemen, die eigene Buchstaben und Schriften entwickelt hatten. Was für ein Erlebnis es war für das kleine Kind, das bisher nur Bilder gemalt hatte! Plötzlich erklärte die Mutter: „Das sind Buchstaben, die du mit dem magischen Stift zeichnen kannst.“
Die Mutter meinte damit die verschiedensten Buchstaben, und so lernte das Kind nach und nach das Alphabet. Es konnte nun die unterschiedlichsten Worte schreiben. Die Mutter freute sich, denn das Kind hatte ganz eigenständig begonnen, mit den Buchstaben zu spielen und die Worte langsam immer mehr zu verstehen. Es war, als würde das Kind ein buntes Bild malen – nur dass dieses Bild aus Buchstaben bestand. Und wenn man die Buchstaben lesen konnte, konnte man das Bild darin „entziffern“ und verstehen, was sich auf dem Papier befand.
Das Kind freute sich jedes Mal, wenn es neue Worte nachzeichnen konnte, und es begann sogar, selbst neue Worte zu erfinden. So, dachte es, könnten die verschiedensten Buchstaben ursprünglich auch erfunden worden sein – als Menschen begannen, mit ihnen zu experimentieren und Worte daraus zu formen.
Die verschiedensten Sprachen flossen in diese Worte ein, und irgendwann sprach man sie auch als solche aus. Doch was war eigentlich zuerst da: die Sprache oder das Wort? Es scheint, dass Sprache und Schrift eng miteinander verbunden sind, so eng, dass das eine ohne das andere kaum existieren könnte. Denn was wir aussprechen, das lesen wir später, und was wir lesen, können wir aussprechen.
Der magische Stift konnte jedoch noch viel mehr. Er malte die verschiedensten Fremdsprachen, und wenn wir uns auf sie konzentrierten, konnten wir ihre Bedeutung entschlüsseln. Doch solange uns das Wissen fehlt, bleibt uns der Zugang zu diesen magischen Schriftzügen und ihren Geheimnissen versperrt. Die Schriftarten, jede für sich einzigartig, tragen ihre eigene Magie in sich. Jede von ihnen ist etwas Besonderes, doch nicht immer verstehen wir ihre Bedeutung oder die Logik, die dahintersteckt. Oft verbergen sie Geheimnisse, die wir noch nicht ergründen können.
Das kleine Kind jedoch hörte nicht auf. Es hatte so viel Freude daran, die bunten Worte zusammenzusetzen, dass es fast das normale Bildermalen vergaß. Die Worte eröffneten ihm eine neue Welt, eine Welt voller Magie und unendlicher Möglichkeiten, die es weiter erkunden wollte.
Der magische Stift zog das Kind so sehr in seinen Bann, dass es sich auf eine neue Reise begab – eine Reise durch die verschiedensten Worte, immer auf der Suche nach neuen Entdeckungen. Doch dann erklärte die Mutter, dass es auch andere Orte gäbe, an denen ganz andere Sprachen gesprochen und geschrieben würden. Diese Sprachen sahen unserer zwar ähnlich, aber sie hatten völlig andere Zusammensetzungen. Es gab auch Sprachen, deren Buchstaben uns völlig fremd waren. Sie wurden mit ganz anderen Zeichen geschrieben, um Worte zu bilden.
Das Kind trat mutig an diese fremden Zeichen heran, ohne Angst oder Unsicherheit, denn für das Kind war es, als würde es einfach ein weiteres Bild malen. Viele Menschen jedoch trauen sich im Alter nicht mehr, neue Dinge wie das Schreiben einer fremden Sprache zu lernen, obwohl sie in ihrem Leben schon so viele andere Dinge gezeichnet, geschaffen und gemeistert haben. Aber wenn es um das Vertrauen in die eigene Fähigkeit geht, eine neue „Sprache der Schrift“ zu verstehen, scheuen sie manchmal zurück.
Viele Menschen trauen sich nicht, einfach Buchstaben zu zeichnen und sich ihre Bedeutung zu eigen zu machen. Doch das kleine Kind hatte dies spielerisch erlernt und dadurch schon viel früher die Grundlagen für das Schreiben entdeckt, noch bevor es in die Schule kam. Die Mutter freute sich sehr über die Entwicklung, die sich auf ganz natürliche Weise vollzogen hatte. Ihr Kind zeigte so viel Freude am Zeichnen und Abmalen der Buchstaben, dass es später den Begriff dahinter lernte. So wurde das Schreibenlernen viel leichter.
Wer die Bedeutung der Buchstaben kannte, verstand später auch, was das geschriebene Wort bedeutete, egal wo es auftauchte. Das Lesenlernen fiel dem Kind genauso leicht. Der magische Stift hatte dem Kind sehr geholfen, und die Mutter hatte geduldig erklärt, wie man die Buchstaben zusammensetzen konnte. Natürlich konnte man die Buchstaben auch anders anordnen, und dann entstanden ganz neue Worte, vielleicht sogar fremde Sprachen. Diese Sprachen musste man erst kennenlernen, um ihre Bedeutung zu verstehen.
Buchstaben lassen sich auf viele verschiedene Arten zusammensetzen und zeichnen. Jede Schriftart und jedes Alphabet trägt in seiner Form eine eigene Magie, und durch die Art und Weise, wie sie gezeichnet werden, entsteht eine neue Bedeutung.
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Das kleine Kind lernte den magischen Stift der Mutter kennen und begann einfach, die Zeichen nachzuzeichnen, die die Mutter aufgeschrieben hatte. Für die Mutter war es Schreiben, doch für das Mädchen war es Zeichnen.
Es zeichnete die verschiedensten Buchstaben auf und zeigte sie dann stolz ihrer Mutter:
„Schau mal, ich habe deine Zeichnung nachgezeichnet!“
Die Mutter musste schmunzeln und erklärte:
„Das sind keine Zeichnungen, das sind Worte.“
Das Kind fragte:
„Was für Worte?“
Die Mutter lächelte:
„Das ist eine Liste für das, was wir einkaufen müssen.“
Die Mutter nahm den Stift in die Hand und sagte:
„Das ist ein magischer Stift, der kann Worte schreiben.“
Dann schrieb sie:
„Ich hab dich lieb.“
Die Tochter wusste zwar nicht, was dort stand, doch sie versuchte, die Buchstaben wieder nachzuzeichnen. Als sie fertig war, sagte die Mutter:
„Das hast du aber schön gemacht. Weißt du, was du da gerade gezeichnet hast?“
Das Kind schaute fragend, und die Mutter erklärte:
„Du hast gezeichnet, dass du mich lieb hast.“
Das Mädchen strahlte und sagte:
„Ich hab dich auch ganz doll lieb!“
Die Mutter umarmte sie und antwortete:
„Ich dich auch.“
Beide lächelten. Dass sie ihrem Kind auf diese Weise die Schrift beibringen würde, hätte die Mutter in diesem Moment gar nicht gedacht.
Das Kind dachte, es hätte einfach etwas von der Mutter nachgezeichnet. Doch in Wirklichkeit hatte es die Schrift und die Buchstaben von der Einkaufsliste nachgemacht.
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Die Bedeutung der Buchstaben
Nun war es an der Zeit,
Die Bedeutung der Buchstaben zu verstehen, ganz breit.
Zusammengesetzt, so wunderbar,
Waren sie mehr als nur ein Zeichenpaar.
Die Fremdsprachen und Zeichen
Natürlich schrieb die Mutter auf Deutsch, ganz klar,
Doch auch Fremdsprachen setzten sich wunderbar
Aus Buchstaben zusammen, in vielerlei Form,
Zeichnungen, die man von anderen Schriftarten geborgen.
Die Mutter erklärt die Schrift
„Ich schreibe in Deutsch,“ erklärte die Mutter dann,
„Doch andere Schriften gibt's, mit gleichem Bann.
In anderen Ländern, mit anderen Zeichen,
Doch alle Schriften haben ihre eigenen Reichen.“
Die Freude des Zeichnens
Das Mädchen lächelte und sprach voll Spaß:
„Diese Buchstaben zu zeichnen, das macht was!“
Für sie war es nur ein Zeichnen, ganz leicht,
Doch für die Mutter war’s mehr – Schreiben, das erreicht.
Die Zusammensetzung der Worte
Für die Mutter war’s das Einschreiben von Sinn,
Wo Bedeutungen sich verknüpfen, und Sprachen beginnen.
Bezeichnungen in den Buchstaben, sie vereint,
In ihren Formen, die miteinander keimt.
Das wachsende Verständnis
Umso mehr das Mädchen verstand,
Umso mehr wuchs das Wissen, Hand in Hand.
Buchstaben, die sich zusammensetzen,
Zeigen neue Sprachen, die wir dann schätzen.
Die Erkenntnis der Sprache
Die Erkenntnis, wie Buchstaben sich ordnen fein,
Lässt uns über die eigene Sprache hinaus sein.
In anderen Sprachen, so wunderbar,
Finden wir Bedeutung, die ist uns nah.
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Das Mädchen und der Stift
Immer wieder nahm das Mädchen
Den Stift zur Hand, ganz verehrt,
Schrieb Worte auf, aus Büchern und mehr,
Manchmal fand sie sie anderswo, oft im Alltagsverkehr.
Die Erklärung der Mutter
Die Mutter erklärte, was sie geschrieben,
Jeder Buchstabe hat seine eigene Bedeutung,
Langsam lernte sie das Alphabet,
Schreiben und Lesen, ein stetiger Schritt.
Die Entdeckung der Buchstaben
Die Formen der Buchstaben, die sie entdeckte,
Nähern sich den Fremdsprachen, die sie bemerkte.
Jede Sprache, die anders schrieb,
Zeigte eine Welt, die im Zeichen lebte, so wie sie.
Die Bedeutung der Weltsysteme
Das war die Bedeutung der Weltsysteme,
Die künstlich entwickelt, in sich selbst entblößt.
Sprachen, die unterschiedlich und vielfältig,
Zeigten ihre Buchstaben, auf jede Art prächtig.
Die Freude am Entdecken
Das Kind freute sich auf Entdeckungsreise,
Fand Freude am Zeichnen der Buchstaben, ganz leise.
In der Schule lernte man oft das Gleiche,
Doch sie kannte es schon auf ihre Weise.
Der Weg zur Lesefähigkeit
Mit den Zeichnungen, die sie sich aneignete,
Konnte sie bald Bücher lesen, wie sie meinte.
Keine Selbstzweifel, nur natürliche Lernweise,
Buchstaben zu erkennen, war ihre große Reise.
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Die Überraschung der Mutter
Es war eine große Überraschung,
Für die Mutter, die staunte sehr,
Als sie sah, was das kleine Kind tat,
Die Buchstaben nachzeichnete, so voller Ehr.
Das Zeichnen der Buchstaben
Statt Häuser und Sonne, wie gewohnt,
Zeichnete das Kind Buchstaben, so schön.
Es wusste nicht, was es da gemacht,
Fragte die Mutter, die Antwort gebracht.
Die Bedeutung der Buchstaben
„Was hast du da gemacht?“ fragte die Mutter mit Lächeln,
„Das sind Buchstaben, die du schön gezeichnet hast.“
Die Mutter freute sich sehr,
Dass ihre Tochter so natürlich lernte, ohne Hast.
Das freudige Erkennen
Die Tochter begann, die Buchstaben zu verstehen,
Und betrachtete sie als Zeichnung, so schön.
Für die Mutter war es ein Augenblick voller Licht,
Zu sehen, wie das Kind auf eigene Art lernt und spricht.