Die Erzieherin dachte darüber nach, was man am besten am Vatertag schenken könnte. Sie erkannte, wie wichtig es ist, seine innere Kraft zu finden und zu nutzen. Oftmals waren die verschiedenen Umstände und Herausforderungen des Lebens durch ganz unterschiedliche Muster geprägt, doch der Gedanke an das große Herz, das für seine Familie schlägt, stand immer im Mittelpunkt.
Besonders im Hinblick auf seine liebe Ehefrau und seine sieben Kinder sollte diese besondere Wertschätzung nicht zu kurz kommen. Gemeinsam waren sie stark, um den Herausforderungen des Lebens zu trotzen und verschiedenste Hürden zu überwinden.
In der Bundesrepublik Deutschland wurde oft das Bild des Vaters und Mannes als jemand wahrgenommen, der entweder als Fußballfan oder als „Hampelmann“ dargestellt wird. Die Würdigung seiner Rolle wurde dabei häufig vernachlässigt. Neuerdings neigt man dazu, das weibliche Geschlecht stärker in den Vordergrund zu rücken, während das männliche Geschlecht in vielen Situationen vollkommen ausgeblendet wird. In vielen Fällen wurde die Bedeutung des Vaters und Mannes nicht ausreichend gewürdigt.
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In letzter Zeit wurde immer mehr das Bild gezeichnet, dass nur noch Mädchen oder Frauen genannt werden, während das männliche Geschlecht zunehmend ausgeblendet wurde. Doch Männer und Frauen gehörten zusammen, und nur gemeinsam konnten sie das Wunder des Lebens mit der Fruchtbarkeit in die Welt bringen. Oftmals waren sie sich dessen möglicherweise nicht bewusst, während sie auf verschiedenen Wegen unterwegs waren, die zu Spaltungen führten, die eigentlich schon überwunden schienen. Im Miteinander standen sie sich gegenseitig gegenüber und sollten einander wertschätzen.
Diese heile Welt sollte jedoch auf die Probe gestellt werden. Die Umstände führten dazu, dass sich immer mehr Spaltungen zwischen den Geschlechtern entwickelten, diesmal verstärkt durch die Frauen und Mädchen, die gegen Jungs und Männer positioniert wurden. Diese Situationen führten dazu, dass ein Bewusstsein für die tatsächlichen Probleme fehlte, während das männliche Geschlecht zunehmend in den Hintergrund gedrängt wurde.
In der Bundesrepublik Deutschland gab es bereits eine andere Führung in der Gemeinschaft, auch wenn es in verschiedenen staatlichen und betrieblichen Bereichen noch unterschiedliche Umstände gab, die eine gleichwertige Wertschätzung aller Geschlechter erforderten. Frauen sollten weiterhin das Recht haben, sich zu wehren und Gleichstellung zu fordern, doch dies sollte nicht in der Schuldzuweisung gegenüber dem männlichen Geschlecht bestehen. Vielmehr sollte man die tatsächlichen Ursachen für die Probleme erkennen und angehen, ohne ein Geschlecht verantwortlich zu machen.
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Um die wertvolle Rolle beider Elternteile zu würdigen, könnte ein Eltern-Tag, der beiden Geschlechtern gleichzeitig Ehre erweist, ein guter Vorschlag für eine positive Veränderung sein. Der Vatertag oder Herrentag, der ursprünglich von Männern selbst in Anspruch genommen wurde, um nicht ganz außen vor zu stehen, könnte mit einem Tag zur Anerkennung beider Elternteile kombiniert werden. Schließlich sind beide Geschlechter gleich wichtig, da sie gemeinsam das Leben weitergeben und sich den Herausforderungen des Lebens stellen.
Die Erzieherin wollte diesen Gedanken aufgreifen und mit den Kindern einen Löwen basteln, der als Symbol für die Stärke der Familie und das Fundament, das alle Familienmitglieder mit ihrer Liebe umschließt, dient. Ein kleiner Junge, der von seiner Mutter gebracht wurde, lief sofort zum Tisch und fragte, was es mit dem Basteln für den Vatertag auf sich habe. Er war bereit, mit Begeisterung dabei zu sein. Auch der Azubi kam dazu, und alle wuschen ihre Hände, bevor sie ihr Frühstück genossen.
Ein Mädchen sagte begeistert, wie toll es sei, etwas für den lieben Vater zu basteln. Sie erinnerte sich daran, wie sie am Sonntag ihrer Mutter ein Geschenk gemacht hatte – einen kleinen Teddybär, den ihre Mutter sofort an ihre Tasche gehängt hatte. Ein anderer Junge erzählte, dass seine Mutter den Teddybär an den Schlüsselanhänger gemacht hatte und dass der Teddybär jetzt am Spiegel in seinem Auto hängt. Er war sich sicher, dass auch der kleine Löwe, den sie für den Vatertag bastelten, ihrem Vater Freude bereiten würde.
So wollte die Erzieherin den Kindern zeigen, wie wichtig es ist, beide Elternteile zu ehren und gemeinsam an einem positiven Bild der Familie zu arbeiten.
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„Das sieht sicherlich toll aus“, sagte ein Junge, als sie alle ihre Löwen fertigstellten. Dann gingen sie erneut die Hände waschen und setzten sich wieder an ihre Bastelarbeiten. Gemeinsam begannen sie, die letzten Details anzufügen: Sie nähten die Teile zusammen, fügten kleine Perlen als Augen und eine schwarze Perle oder etwas anderes als Nase hinzu. Den Kindern wurde dabei völliger Freiraum gelassen, ihrer Fantasie freien Lauf zu lassen. Der Azubi half bei den verschiedenen Näharbeiten und war beeindruckt, wie gut die Kinder mit der Nadel umgehen konnten.
Später wurde an der Unterseite des Löwen ein Band befestigt, das als Schwanz dienen sollte. An das Ende des Schwanzes wurde eine kleine Kugel gebunden. Der Kopf des Löwen wurde aus Wollresten zusammengesetzt, um die Mähne zu gestalten. Die Erzieherin betrachtete die Ergebnisse und sagte: „Das sind echte Prachtexemplare geworden. Euer Vater wird sich bestimmt sehr freuen.“
„Das glaube ich auch“, sagte ein Mädchen, „und mein Vater wird ganz aus dem Häuschen sein“, fügte ein Junge hinzu. Die Erzieherin lächelte und meinte: „Ja, das wird er sicherlich. Nun können wir noch eine kleine Karte machen.“
Sie nahm ein Blatt Papier, faltete es in der Mitte und erklärte den Kindern: „Ihr könnt die Außenseite mit den Bastelmaterialien und Aufklebern, die wir noch haben, gestalten.“ Die Kinder waren begeistert von der Idee. „Was sollen wir in die Innenseite schreiben?“ fragte das Mädchen.
„Wir können uns etwas überlegen“, schlug die Erzieherin vor. „Wie wäre es mit: ‚Unser Vater ist der Größte, weil er wie ein Löwe auf seine Familie achtet und uns alle beschützt.‘ Das hört sich doch gut an“, sagte der Azubi. Die Erzieherin nickte zustimmend und begann zusammen mit dem Azubi, diesen Satz in die Innenseite der Karte zu schreiben.
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Die Kinder hatten ihre Bastelarbeiten abgeschlossen und die Erzieherin bemerkte, dass sie noch nicht alle in der Lage waren, selbständig zu schreiben, obwohl sie bereits gute Fortschritte gemacht hatten. Einige von ihnen konnten schon schreiben. „Nun sind wir mit allem fertig“, sagte die Erzieherin. „Jetzt können wir den Donnerstag erwarten.“
Die Kinder stimmten fröhlich zu, und die Erzieherin fuhr fort: „Bis zum Mittwoch bleiben wir im Kindergarten, aber jetzt gehen wir wieder zusammen in den Garten. Wir müssen uns immer mal wieder um unsere kleinen Blümchen kümmern, die wir dort eingepflanzt haben.“ Es war immer eine Freude, die Blumen zu sehen, die sie selbst als kleine Wurzeln in den Garten gesetzt hatten und nun in voller Blüte betrachteten.
Der Azubi und die Erzieherin setzten sich auf eine Bank, während sich die Kinder, nachdem sie mit ihren Bastelarbeiten fertig waren, mit den verschiedenen Spielzeugen im Garten beschäftigten. Sie liefen zum Klettergerüst und zur Schaukel und hatten große Freude dabei, sich zu bewegen und zu spielen.
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Jedes Leben ist kostbar
Ob es weiblich oder männlich ist,
ist darin vollkommen egal.
Worauf es ankommt,
ist das Leben selbst und wie weit
es sich gestalten kann.
Von klein an mögen ihm oder ihr
die besten Möglichkeiten
des Lebens zur Verfügung stehen,
auf dessen Wegen es sich
bestens auf den Ufern der Zeit
gestalten kann.
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Und so bastelte die Erzieherin
Und so bastelte die Erzieherin
mit den Kindern auch
für den Vatertag einen
besonderen Schlüsselanhänger.
Der sollte ihm hoffentlich genauso
gefallen wie der kleine Teddy,
der schon so gut
bei der Mutter angekommen war.
Der kleine Löwe hatte auch
eine innere Stimme, die sagte,
„Ich hab dich lieb“ und auch
zwischen seinen Oberkörper
und Unterkörper war ein Herz.
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Die Erzieherin verstand manchmal gar nicht
Die Erzieherin verstand manchmal
gar nicht, wie so manche
sich so spalten lassen,
dass sie sich selbst nicht mehr
in der Freiheit des Lebens
darunter erkennen können,
sondern sich so fremd erschienen,
dass sie sich gegenseitig
fertig machen und
die verschiedensten
Schwierigkeiten hervorbrachten.
Diese Schwierigkeiten basierten
nicht auf der natürlichen Ordnung,
sondern vielmehr auf den
weltlichen Systemen,
die diese Spaltungen verursachten.
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Sie wusste genau
Sie wusste genau, dass ihre
kleinen Kinder, die ihr anvertraut waren,
genauso ihren Vater liebten
wie sie auch ihre Mutter liebten.
Keiner der beiden war für sie weniger
wertvoll. Beide waren vom Leben getragen
und eine Besonderheit des Lebens selbst.
In ihnen lernten sie die ersten Bilder
ihres eigenen Lebens kennen und
wanderten auf der Verbindung des Lebens
mit ihnen.
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Wie schrecklich waren dagegen
Wie schrecklich waren dagegen
diese Prägungen, denen sie schon
als kleines Kind ausgesetzt waren,
mit den verschiedensten Formen
der Wahrnehmung und dem Druck,
unter Kontrolle zu kommen.
Die Abspaltungen der Disharmonie
zwischen Vater und Mutter
waren für das Kind genauso wichtig.
Oftmals verstanden sie die
Umstände nicht, die darin
Vorsicht kamen oder Übernahmen,
einfach die Muster und
die Gedanken.
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Aber die Erzieherin wusste auch
Aber die Erzieherin wusste auch,
dass es auf anderen Kontinenten
und in anderen Situationen
immer noch Formen der Ausgrenzung
gegen Frauen gab.
Nicht immer bezogen sich diese
Situationen auf die Gleichstellung,
sondern auch auf die Machtverhältnisse
der Weltsysteme.
Diese waren oft nicht
durch das männliche Geschlecht
zu ändern, sondern durch die
weltlichen Systeme, die sich ändern müssten.
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Und die Erzieherin wusste wohin
Und die Erzieherin wusste, wohin
negative Abstufungen führen würden.
In vielen Situationen wurden
negative Kräfte unterstützt und
sie sollte auch damit recht behalten.
Einige gingen zum Frauentag auf die Straße
und sagten sogar, dass Männer
umgebracht werden müssten,
dass sie keine Berechtigung hätten,
am Leben zu sein.
Diese Situation zeigte,
wie die gelebten Muster
sich weiter gestalteten und
welche Schwierigkeiten sie hervorbrachten.
………………….
Die Erzieherin selbst konnte nicht viel ändern
Die Erzieherin selbst konnte nicht viel ändern,
aber sie konnte versuchen, dem Mann genauso
seine Ehre zu lassen wie der Frau und umgekehrt
zu verstehen, dass die Frau ihre Ehre benötigte.
Leider waren manche Staaten
überzeugt, dass diese Situation der Frau
nicht gerecht wurde.
Diese Konflikte führten immer wieder
zu Schwierigkeiten, die durch Grausamkeit
sichtbar wurden, und zu den verschiedenen
Machtapparate, die die Probleme verstärkten.
……………...
Die Erzieherin heute nicht auf der einen
Die Erzieherin wollte heute weder
auf der einen noch auf der anderen Seite
diese Spaltungen unterstützen.
Sie wusste genau, dass ihre kleinen Schützlinge,
die ihr anvertraut waren,
beide, ob sie nun das männliche
oder weibliche Geschlecht trugen,
genauso wichtig für das Leben waren.
Ohne das Zusammenspiel beider Seiten
hätte das Leben nicht existieren können,
ohne die Fruchtbarkeit von beiden
wäre das Leben nicht möglich gewesen.
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Sie freute sich sehr über die lachenden Augen
Sie freute sich sehr über die lachenden Augen,
die sie immer wieder bei den Kindern sehen konnte,
die so viel Freude daran hatten, für ihre Eltern
etwas Besonderes zu basteln und zu gestalten.
Darum hatte sie auch immer wieder
die Zeit genommen, um besondere Dinge zu schaffen,
weil sie wusste, dass die Kinder
sonst nicht die Gelegenheit hätten,
solche Erfahrungen zu machen.