Die Lehrerin und die unterschiedlichen Samen

Die Unterrichtsstunde über das Leben



Die Lehrerin hatte gebeten, dass die Schüler kleine Töpfchen mitbringen, da die Ferien bald beginnen würden. Diese sollten dann untereinander verteilt werden, sodass jeder einen Topf von jemand anderem erhielt. Die Stunde begann, und die Lehrerin bemerkte, dass die Kinder ihre Töpfchen vorsichtig in den Händen hielten. Sie sagte: „Jetzt können wir damit anfangen. Jeder, der einen Topf hat, gibt ihn an jemanden weiter, dem er vertraut und glaubt, dass dieser mit der Pflanze genauso gut umgehen wird wie er oder sie selbst.“

Die Schülerinnen und Schüler begannen, ihre Pflanzen zu tauschen. Einige Töpfchen blieben übrig, da nicht alle Kinder ihre Pflanzen austauschen konnten. Die Lehrerin sagte: „Nehmt die restlichen Pflanzen wieder mit nach Hause. Zu einem späteren Zeitpunkt werden diejenigen, deren Pflanzen aus verschiedenen Gründen nicht gedeihen konnten, die Chance haben, sie zu tauschen. Vielleicht klappt es ja diesmal, und das Projekt kann weiterlaufen.“

Sie fügte hinzu: „Ich wünsche euch allen viel Freude und gutes Gelingen bei der Fortsetzung des Projekts.“

Nach einer kurzen Pause fuhr die Lehrerin fort: „Lasst uns über die Unterschiede sprechen, die wir alle in uns tragen, ob wir wollen oder nicht. Jeder von uns hat verschiedene Schwächen, Stärken oder Eigenschaften, ob im Positiven oder Negativen. Aber das bedeutet nicht, dass wir nicht genauso von der göttlichen Schöpfung umarmt sind.“

Sie hielt drei Kerne hoch und erklärte: „Hier habe ich drei verschiedene Kerne. Einen Kirschkern, einen Pfirsichkern und einen Pflaumenkern. Der Pfirsich stammt ursprünglich aus wärmeren Regionen, aber wir verzehren ihn trotzdem gerne hier bei uns. Genauso verhält es sich mit Menschen, die nicht in Deutschland geboren sind. Sie mögen anders erscheinen, doch sie gehören genauso zur göttlichen Schöpfung wie alle anderen.“

Die Lehrerin fuhr fort: „Auch wenn wir unterschiedliche Anlagen haben und vielleicht ganz andere Wege wählen als die, in die wir hineingeboren wurden, sind wir dennoch ein Teil des Lebens. Und wir werden es immer sein, denn es gibt nichts anderes als das, was die göttliche Schöpfung hervorgebracht hat.“

„Auch Menschen, die mit zwei Geschlechtern geboren werden, sind ein Teil des Lebens, genau wie alle anderen. Ihre sexuelle Orientierung sollte nicht überbewertet werden, denn das Leben selbst ist die Grundlage, nicht die Sexualität. Jeder Mensch wird irgendwann die Person finden, mit der er oder sie diese Seite des Lebens ausleben möchte, aber das Leben ist viel mehr als das.“

Die Lehrerin schaute in die Runde: „Ob männlich oder weiblich, beides ist Teil des Lebens und beide sind gleich wichtig. Sie bilden eine Einheit und bringen Leben hervor. Selbst wenn Fruchtbarkeit nicht gegeben ist, bleibt das Leben dennoch das Leben, und auch wenn jemand nicht in der Lage ist, neue Leben zu schaffen, bleibt er oder sie Teil des großen Ganzen.“

Sie hielt die drei Kerne erneut hoch: „Ob Kirsche, Pfirsich oder Pflaume, egal wo das Leben beginnt – es ist immer das gleiche Leben, das durch die göttliche Schöpfung fließt.“

Eine Schülerin erhob sich und fragte: „Warum streiten wir uns dann so oft über die verschiedenen Geschlechterrollen, wenn wir doch alle dasselbe Leben in uns tragen?“

Die Lehrerin nickte und antwortete: „Das frage ich mich auch. Lasst uns jeden so akzeptieren, wie er oder sie ist, ohne jemanden abzuwerten. Jeder sollte das Recht haben, sein Leben so zu leben, wie er oder sie es möchte, solange niemand anderem dadurch Schaden zugefügt wird.“

Ein Schüler stand auf und sagte: „Wir sollten vielmehr auf die Bausteine des Lebens achten und dafür sorgen, dass das Leben in allen Formen gedeihen kann. Dann wären wir in einer besseren Welt.“

Die Lehrerin schloss ab: „Ja, wenn wir die Unterschiede in uns akzeptieren und dafür sorgen, dass das Leben für alle besser wird, wären wir auf dem richtigen Weg. Das Leben bleibt immer das Leben, egal wie unterschiedlich wir erscheinen.“

In diesem Moment klingelte es, und die Schüler und Schülerinnen verließen den Klassenraum. „Es war wirklich wieder eine interessante Stunde“, sagte einer von ihnen. „Ja, das Leben bleibt das Leben.“

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Gedicht 1

Im Kern der Erde, still und klein,
Schläft Leben, das so göttlich rein.
Ob Kirsche, Pfirsich oder Pflaume,
Es keimt heran im stillen Raume.

Egal, woher der Same stammt,
Es wächst, gedeiht, ist nie verdammt.
Die Wurzeln tief im Boden graben,
Und Frucht wird in den Ästen tragen.

Das Leben kennt kein Grenzenziehen,
In jedem Kern kann es erblühen.
Ob fern, ob nah, ob Mensch, ob Tier,
Das Leben teilt sich – hier wie hier.

Gedicht 2

Wie weit das Leben uns auch treibt,
Im Kern dasselbe stets verbleibt.
Ob Mann, ob Frau, in welchem Kleid,
Das Leben selbst kennt keine Zeit.

In unsrer Seele strahlt ein Licht,
Es unterscheidet nicht, es spricht:
„Du bist ein Teil des großen Ganzen,
Gemeinsam werden wir stets tanzen.“

Lass dich nicht spalten von Systemen,
Die nur nach Macht und Formen sehnen.
Das Leben bleibt das eine Licht,
Das sich im Herzen widerspricht.

Gedicht 3

Der Kirschbaum trägt, der Pfirsich blüht,
Ein jeder Kern das Leben hüten.
Ob anders oder doch das gleiche,
Das Leben tanzt, in jedem Zeichen.

Verbindet sich in fremden Welten,
So bleibt das Leben stets erhalten.
Verschieden und doch ganz vereint,
Im Ursprung, der durch Zeiten scheint.

Die Schöpfung hat uns alle lieb,
Ganz gleich, woher das Leben fliegt.
Denn in der Tiefe bleibt es klar,
Das Leben, das bleibt wunderbar.

Gedicht 4

Die Freiheit, die das Leben schenkt,
Wird von der Macht oft eingelenkt.
Doch spür, was tief in dir beginnt,
Wo Herz und Seele immer sind.

Im Kern des Lebens liegt der Plan,
Dass keiner dem entfliehen kann.
Das Leben bringt sich selbst hervor,
Egal, durch welches fremde Tor.

Es bleibt die Kraft, die uns durchdringt,
Die Liebe, die im Herzen singt.
Denn was die Schöpfung uns gegeben,
Ist nicht zu teilen – es ist Leben.

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Gedicht 5

Die Welt versucht, uns zu zerteilen,
In Formen, die oft gar nicht heilen.
Doch tief in uns, so frei und rein,
Ist Leben, das will Leben sein.

Ob Mann, ob Frau, ob hier, ob dort,
Das Leben kennt nicht diesen Ort.
Es strömt aus einem, gleichen Licht,
In dem sich jede Seele bricht.

Es formt sich neu, wie’s immer war,
Der Ursprung bleibt uns allen klar.
Das Leben, das aus beiden stammt,
Bleibt ewig eins, wie Feuer entflammt.

Gedicht 6

In jedem Kern, da lebt ein Traum,
Von Freiheit unter Himmels Raum.
Die Pflaume und der Kirschbaum sprechen,
Dass beide in derselben Zechen.

Verschmelzen sie zu einem Sein,
Das Leben bleibt doch ewig rein.
Ob anders, neu, in jeder Form,
Es überdauert jeden Sturm.

Denn ob sich Pfirsich, Kirsch verbündet,
Das Leben hat sich nie entzündet.
Es bleibt, was es von Anfang war,
Ein Licht, so klar, so wunderbar.

Gedicht 7

Die Weltsysteme haben Macht,
Doch nie die Kraft, die Leben schafft.
Sie greifen ein, sie wollen lenken,
Doch können sie das Leben schenken?

Das Leben lässt sich nicht ersticken,
Es wird sich seinen Weg erquicken.
Ob Mann, ob Frau, es strahlt hervor,
Wie’s tat seit Anbeginn zuvor.

Die Freiheit bleibt in uns verborgen,
Kein System kann sie je borgen.
Denn das, was tief im Kern sich zeigt,
Ist Leben, das sich niemals neigt.

Gedicht 8

Die Kirschbäume, die Pflaumenkerne,
Sie wachsen, reifen, in der Ferne.
Ob anders oder doch vereint,
Das Leben bleibt stets ungetäuscht.

Die Schöpfung hat uns alle gern,
Verbindet uns im Lebensstern.
Ob fern der Heimat oder nah,
Das Leben bleibt für uns doch da.

Es trägt uns durch die Zeit hinweg,
Verbunden durch den Lebenszweck.
Denn was aus beiden, uns erwacht,
Ist göttlich – und mit voller Macht.


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