Die Oma und die Überraschung am Bootssteg


Die Überraschung am Bootssteg


Die Oma und die Enkelin freuten sich, den kleinen Igel wieder in die Freiheit zu entlassen. Es war ein spannendes Erlebnis, und die Enkelin war froh, dabei sein zu können. Doch die Oma hatte noch von einer besonderen Überraschung gesprochen, die sich am Bootssteg befinden sollte.


Als die Enkelin den Garten verließ, hörte sie den Papagei, dessen Stimme aus der leicht offenen Tür drang. Der Papagei hatte noch nie versucht, außerhalb der Wohnung zu fliegen. Manchmal schaute er nach draußen, doch die Vorstellung, in die Fremde zu fliegen, erschien ihm zu beängstigend. Er konnte sich anscheinend nicht überwinden, die unbekannte Welt zu erkunden. Doch sein Lieblingssatz kam wie gewohnt: „Hab dich lieb.“ Die Enkelin musste lächeln, als sie diese vertrauten Worte hörte. Auch die Oma lächelte und war froh, dass der Papagei trotz seiner Ängste immer wieder sagte, dass er sie lieb hatte.


„Nun, meine liebe Enkeltochter,“ sagte die Oma, „ich werde dir etwas zeigen, das wird dich staunen lassen.“

Die Oma und die Enkelin machten sich auf den Weg zur Bootsanlegestelle. Die Enkelin war neugierig und gespannt, was die Überraschung sein könnte. Als sie am Bootssteg ankamen, entdeckten sie eine kleine, versteckte Ecke zwischen den Brettern im Sand. Dort, geschützt und verborgen, entfaltete sich ein faszinierendes Bild: ein Nest, in dem eine Ottermutter mit ihren Jungen lebte.


„Hier wohnt eine Otterfamilie,“ erklärte die Oma. „Ich beobachte sie schon seit einer ganzen Weile. Früher war der Steg eher verlassen, und ich denke, dass dieses Otterweibchen sich diesen Platz ausgesucht hat, um ihre Jungen zur Welt zu bringen. Schau mal hier durch die Bretter durch, du kannst sogar bis ins Nest sehen.“

Die Enkelin beugte sich hinunter und konnte durch die Ritzen der Bretter auf das Nest blicken. In dem geschützten Bereich lagen die kleinen Otterjungen, niedlich und zerbrechlich. „Wow, es sind wirklich ganz kleine Otterkinder,“ flüsterte die Enkelin beeindruckt.


„Ja, da hast du recht,“ sagte die Oma lächelnd. „Das Otterweibchen hat viel zu tun. Sie muss nicht nur für sich selbst sorgen, sondern auch genügend Nahrung finden, um ihre Milch für die Kleinen zu produzieren. Es ist eine sehr aufregende und anspruchsvolle Aufgabe, die sie da hat.“

Die Enkelin betrachtete die Otter und sagte: „Ich habe noch nie einen Otter in Freiheit gesehen, und jetzt sehe ich sogar das Otterweibchen und ihre Jungen. Das ist wirklich eine große Freude, die du mir gemacht hast.“


„Ich freue mich, dass dir die Überraschung gefallen hat,“ antwortete die Oma. „Möchtest du jetzt noch eine Tasse Tee trinken, bevor du nach Hause gehst?“

„Natürlich, das klingt wunderbar,“ sagte die Enkelin. „Ich habe noch etwas Zeit.“

Freudig gingen sie zurück ins Haus. Die Oma kümmerte sich um die kleinen Tiere im Haus: Der Papagei bekam ein Stück Apfel, und der Kater ein Schälchen Katzenmilch. Die Enkelin beobachtete, wie die Oma auf ihre altmodische Art das Teewasser aufsetzte. Der Kessel begann zu pfeifen, und bald schon standen eine Tasse Tee und einige Kekse auf dem Tisch.


Während sie ihren Tee genossen, fragte die Enkelin neugierig: „Wann wollen wir eigentlich die Gartenzwerge wieder aufstellen?“

„Das können wir bald machen,“ antwortete die Oma. „Der Mann, der die Gartenzwerge bestellt hat, hatte auch schon gefragt, ob sie fertig sind. Ich habe ihm gesagt, dass wir bald damit anfangen werden, sie auszubessern. Dann wird er sich sicher freuen, wenn er sie bekommt.“


„Das klingt nach einem Plan,“ sagte die Enkelin. „Ich freue mich schon darauf, die Gartenzwerge für ihn zu gestalten.“

„Das werden wir sicher bald erledigen,“ bestätigte die Oma lächelnd. „Aber erzähl mir jetzt erstmal von deinen schulischen Situationen.“

Der Nachmittag verging mit einem gemütlichen Gespräch über die Schule und die anderen Dinge im Leben der Enkelin. Als es Zeit wurde, sich zu verabschieden, sagte die Enkelin: „Ich werde bald wieder vorbeikommen, und dann können wir die Gartenzwerge für den Mann fertigstellen.“


Zum Abschied drückte die Enkelin ihre Oma noch einmal ganz herzlich. Sie war glücklich, ihre Großmutter noch bei sich zu haben, besonders nachdem sie vor längerer Zeit ihren Großvater verloren hatte. Die Oma machte das Beste aus dieser schwierigen Zeit und fand Trost in den kleinen Freuden des Alltags. Auch wenn sie ihren Mann sehr vermisste, freute sie sich über die Besuche ihrer Enkelin und die Gesellschaft ihrer Tiere. Der Garten bot im Frühling immer wieder neue Aufgaben und Freude.

„Ich freue mich schon auf dein nächstes Kommen,“ sagte die Oma. „Bis dahin werde ich den Garten und die Tiere weiterhin gut versorgen.“

Mit diesen Worten verabschiedete sich die Enkelin, und beide gingen mit einem guten Gefühl in den Abend.

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Daraufhin musste auch die Enkelin anfangen zu lachen

Daraufhin musste auch die Enkelin anfangen zu lachen.
„Ja, du hast recht, wir sind für uns manchmal selbst
schon sehr kompliziert. Wie wollen wir daher erwarten,


dass wir miteinander einfach nur immer gut auskommen?“

„Und die Liebe ohne die verschiedensten Schwierigkeiten
sich gestalten kann?“



„Das ist die richtige Einstellung, die du hast,“
sagte die Oma. „Wenn dein Partner die gleiche hat,
könnt ihr auch darin eine Vertiefung
in eurer Beziehung selbst finden.“


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Aber das war doch nicht die Überraschung


Aber das war doch nicht die Überraschung,
die am Telefon deine liebe Oma
zeigen wollte, oder doch? Nein,
sie sollte ja am Bootssteg sein.


Die Oma sah die Enkelin an und sagte,
„Da bist du! Was für eine Freude,
dich zu sehen!“ Und sie nahmen sich
erstmal in die Arme.


„Du weißt doch, dass ich nachmittags,
wenn du mich rufst, gerne zu dir komme.
Natürlich habe ich auch mit meinen
Schularbeiten und anderen Sachen oftmals zu tun.“


Die Oma lachte und sagte, „Ja, das
kann ich sehr gut verstehen. Und was
macht deine große Liebe?“ Die Enkelin
antwortete: „Na ja, sie ist nicht immer
ganz so einfach.“


Die Oma lachte wieder und sagte,
„Bist du denn für dich selber immer
so einfach? Wie möchtest du dann,
dass jemand anders immer einfach ist?


Ich kenne das aus den Verhältnissen
mit deinem Großvater, aber unsere
Liebe hat das keinen Abbruch getan.
Wir fanden immer wieder die Brücke der Liebe.“


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Die Enkeltochter sah die Oma schon


Die Enkeltochter sah die Oma schon
im Garten stehen und freute sich,
dass sie den Igel aus dem Schuppen
herausgeholt hatte.


Was sah sie dennoch? Einen anderen
kleinen Igel, der schon an der
Katzenmilch schlürfte und auch
anscheinend vom Apfel gefressen hatte.


Nun wollte die Oma, dass sie
vielleicht beide gemeinsam durch
den Frühling laufen konnte
und hatte den anderen Igel aus
dem Schuppen geholt.

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Aber nun, komm mal mit

Aber nun, komm mal mit. Ich möchte
dir etwas zeigen, weswegen ich
dich eigentlich angerufen habe.


Ich habe eine Überraschung am Bootssteg.

Ich war selbst ganz verwundert,
dass dort eine Mutter Otter
Junge zur Welt gebracht hatte.


Und sie kamen an und sahen,

wie unter dem Holz an dem Anlegesteg
sich das Holz etwas spaltete,
und wo man dadurch blickte, konnte man
die kleinen Jungen sehen, die Orte

waren sicherlich auf Futtersuche.


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Das ist ja interessant, sagte die Enkeltochter


„Das ist ja interessant,“ sagte die Enkeltochter
und kniete sich nieder. Sie wollte
es von ganz nah betrachten, wie darin
die kleinen Babys gelegen haben.


„Das war ja richtig eine Freude, diese
kleinen Babys dort zu sehen. So etwas
Niedliches.“ Auf einmal kam die
Mutter Otter, sie schnüffelte, aber


konnte niemanden sehen.
Sie legte sich auf die Seite, und die
kleinen Jungen Otter-Babys
fingen gleich an, an der Zitze

die Milch zu saugen.


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Dein kleines Haus hier in der Natur


„Dein kleines Haus hier in der Natur
bringt dir wirklich die verschiedensten
Situationen mit, wie du
unmittelbar mit den Tieren erleben kannst.


Auch mit denen in der freien Natur.
Ja, es macht mich glücklich, nicht mit euch
in die Stadt gezogen zu sein,
sondern hier am Waldesende an dem

kleinen See geblieben zu sein.


Auch wenn die meisten hier weggezogen sind
und sich in der Stadt eine Wohnung genommen haben,
es ist ja auch vieles abgeholzt worden

und die Natur verändert.


Aber ich habe mich geweigert, mein Haus
zu verlassen, und so habe ich bis
zuletzt dafür gekämpft, darin weiter

leben zu können, wo ich auch mit meinem
lieben Mann, deinen Opa, zu seinen
Lebzeiten noch gelebt habe.“


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Die Enkelin fragte


„Die Enkelin fragte: Bist du glücklich,
dass du für dich diese Entscheidung getroffen hast?
Alte Bäume wie alte Menschen sollte man nicht verpflanzen.“

„Ich bin glücklich, weil ich hier mit meinem


lieben Mann, deinem Großvater, gelebt habe,
und in der inneren Verbindung immer noch in der Liebe
zu ihm in diesem Haus weiterleben wollte.

Ich habe auch die Schönheit der Natur und die


Schönheit der Tiere in der Wildnis hier gefunden
und kann sie dadurch beobachten.“

Die Enkelin lächelte und umarmte
ihre Großmutter.


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Nun fragte die Oma


„Nun fragte die Oma, ob sie
vielleicht noch Zeit hätte
und mit ihr eine Tasse Tee
trinken würde.


Natürlich gerne, sagte
die Enkeltochter, ich habe noch
etwas Zeit bis zum Abend,
dann muss ich aber nachhause

.

Da freute sich die Oma,
und sie gingen beide in das
Haus. Vor der Kater und der Papagei
waren, sie bekamen gleich

etwas zu fressen.


Der Kater bekam ein Schälchen
Katzenmilch, der Papagei einen Apfel,
und die Oma setzte das Tee-Wasser
auf den Herd.“


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Die Oma fragte


„Die Oma fragte: Und was macht die Schule?
Die Enkelin sagte: Es geht so.
Es ist zwar ziemlich anstrengend.

Die Oma lächelte und sagte:
Ja, Herausforderungen, die man noch nicht
beherrscht, sind manchmal gar nicht


so einfach, dass man sie in den Griff

bekommen kann. Aber umso mehr
man sie in den Griff bekommen hat,
umso mehr kann man damit arbeiten
und dieses als Grundlage für die

verschiedensten Herausforderungen
auch wieder nehmen.


Die Enkeltochter musste lächeln.
Ja, das ist wohl wahr. Wenn man
eine Herausforderung lösen kann,
lernt man auch, andere Wege besser

zu meistern.

Die Oma sprach aus ihrer alten
Erfahrung, die sie von der Jugend
bis zum späten Alter, indem sie
nun schon 80 Jahre war, erzählen

konnte.“


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Gemeinsame Freude


Nun lächelten das Mädchen und die
Oma gleichzeitig. Sie waren so glücklich,
dass sie sich gemeinsam hatten,
und das hatten sie ihrer Tochter zu verdanken,
die sie mit ihrem Vater auf die Welt gebracht hatte.


Wie wäre das Leben nur weitergegangen,
wenn es diesen Weg nicht für sie genommen hätte?
Wenn sie ihren Mann, den Großvater von ihrer Enkelin,
nicht hätte kennenlernen können,
dann wären sie heute nicht Oma
und hätten auch ihre liebe Enkeltochter nicht.


Nicht nur durch die Verbindungen der göttlichen Schöpfung,
selbst durch die Fruchtbarkeit,
wurde das Leben beschenkt,
sondern auch durch die Verbindungen, die sie tragen,
haben sie sich weiterentwickeln können.


Glücklich nahmen sich Enkeltochter und Oma
in den Arm. Sie waren so froh, dass sie
Tochter, Mutter, Vater und Großvater gemeinsam hatten,
um das Leben selbst zu erfahren.


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