Die schwere Krankheit und das blinde Mädchen



**Die Reise eines kleinen Mädchens**


In einer abgelegenen Hütte lebte ein kleines Mädchen mit ihren Eltern und Geschwistern, fernab von den großen Siedlungen und staatlichen Einrichtungen. Sie war von Geburt an blind und wuchs wohlbehütet in der Obhut ihrer Familie auf. Als sie das Schulalter erreichte, gab es jedoch keine Schulen in der Nähe, die auf ihre Bedürfnisse vorbereitet waren. Gemeinsam mit ihrer liebevollen Mutter, die ihr Blindenschrift beigebracht hatte, schrieb sie einen Brief an eine weit entfernte Blindenschule und fragte nach einem Platz.


Mit großer Freude erhielt sie bald eine Zusage – die Schule würde sie aufnehmen! Die Familie spannte die Pferde vor den Wagen, und die lange Reise begann. Das Mädchen war nun schon älter, und die Schule bot ihr die Möglichkeit, eine Basis für die Zukunft zu schaffen. Sie träumte davon, eines Tages selbst Lehrerin zu werden, anderen Mut zu machen und zu zeigen, dass man auch ohne Augenlicht die Welt erobern kann. Doch die Veränderung verunsicherte sie: Würde sie die neuen Herausforderungen meistern können?


Die Mutter sprach ihr immer wieder Mut zu. „Es wird alles gut gehen“, sagte sie sanft, „wir bleiben die ersten drei Tage bei dir, damit du dich eingewöhnen kannst.“ Der Gedanke, dass sie anfangs nicht allein sein würde, beruhigte das Mädchen.


Nach einer langen Reise kamen sie schließlich an der Schule an, wo einige Schüler und Lehrer schon vor dem Gebäude warteten. Einer von ihnen war ebenfalls blind und hatte es dennoch geschafft, hier Lehrer zu werden – genau das, wovon das Mädchen träumte. Die Familie wurde freundlich empfangen, und der Schulleiter führte die Eltern ins Gespräch, während das Mädchen vom Blindenlehrer in ihr neues Zimmer begleitet wurde.


Der Blindenlehrer sprach geduldig mit ihr und erfuhr dabei, dass sie noch nie ohne ihre Familie irgendwo gewesen war. Ihre Mutter hatte ihr viel beigebracht und sie durch die Blindenschrift begleitet. Der Lehrer spürte ihre Unsicherheit und versicherte ihr: „Hier bei uns konzentrieren wir uns auf das Mögliche. Was wir schaffen können, ist immer das Wertvollste.“


Das Zimmer, das man ihr zugewiesen hatte, war freundlich eingerichtet und hatte ein großes Fenster. Auch wenn sie nicht sehen konnte, liebte sie die Idee von weiten Fenstern, durch die sie die Natur mit ihrem inneren Auge sehen konnte. In ihren Träumen malte sie sich die Schönheit der Welt aus, und das Fenster gab ihr das Gefühl von Weite und Freiheit.


Nach einer Weile fragte sie den Lehrer, ob sie sein Gesicht berühren dürfe, um sich ein Bild von ihm zu machen. Der Lehrer erlaubte es gerne, und so entstand eine besondere Verbindung zwischen den beiden. Die ersten Tage vergingen schnell, und nach und nach fühlte sie sich heimisch. Sie hatte sogar erste Freundschaften geschlossen und fühlte, dass sie hier angekommen war.


Dann kam der Abschied von ihrer Familie. Ihre Eltern und Geschwister versprachen, oft zu schreiben und immer in Gedanken bei ihr zu sein. Schweren Herzens bestieg die Familie den Wagen, wissend, dass ihre Tochter in guten Händen war. Das Mädchen blieb am Fenster stehen, lange, nachdem die Kutsche außer Sicht war, und spürte die Gewissheit, den richtigen Weg für ihre Zukunft gewählt zu haben.


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**In den Augen des Herzens**


Manchmal trifft das Schicksal hart, 

wenn Gesundheit schwindet und zerbricht, 

und das Leben weitergehen muss, 

auch wenn der Blick die Hoffnung nicht mehr erblickt. 


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Das Leben passt sich langsam an, 

die neuen Wege sind oft schwer, 

doch manchmal scheint der Weg endlos 

und die Bürde schmerzt noch mehr. 


Ein Teufelskreis der Dunkelheit, 

die Sorgen, sie häufen sich an, 

doch nur wer nicht aufgibt im Schmerz, 

geht weiter und kommt irgendwann an. 


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Das Mädchen, jung und voller Leben, 

verlor ihr Augenlicht, ihr Schein, 

durch eine Krankheit, die es nahm, 

die Welt für sie so finster, so klein. 


Die Mutter sprach und hielt sie fest, 

„Wir sind Familie, Hand in Hand. 

Auch ohne Licht bleibt Liebe klar, 

wir gehen weiter, Band für Band." 


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So zeigte sie ihr Blindenschrift, 

und dass das Sehen auch im Geist wohnt. 

„Im Winter kannst du Frühling sehen, 

wenn dein Herz die Schönheit lohnt.“ 


Langsam lernte das Mädchen neu, 

die Welt mit anderen Augen zu fassen, 

in Gedanken entstand eine Welt voll Licht, 

die sie nur selbst zu sehen vermag. 


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Die Zeit verging, und voller Mut 

schrieb sie der Blindenschule fern, 

die Hoffnung wuchs, die Zukunft lacht, 

und neue Träume wurden gern. 


Und als die Antwort schließlich kam, 

begann die Reise voller Segen. 

Das Mädchen ging den Weg ins Licht, 

auf ihrem eigenen, tapferen Wegen. 


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