Das kleine Mädchen saß am Frühstückstisch und schaute betrübt aus dem Fenster. Die Mutter fragte: „Warum machst du denn so einen getrübten Eindruck?“
Das Mädchen antwortete: „Weil ich mich gar nicht richtig ausgeruht habe, und schon wieder steht die Schule an. Morgen geht es wieder los, und ich weiß nicht, wie ich es schaffen soll, den inneren Belastungen standzuhalten. Darum sehe ich vielleicht gerade so betrübt aus.“
Die Mutter lächelte und sagte: „Weißt du was? Wir machen jetzt zusammen eine Reise, damit du dich innerlich wirklich entspannen kannst.“
„Eine Reise?“, fragte das Mädchen erstaunt. „Wie meinst du das? Ich brauche doch einen Koffer, um verreisen zu können, und wir fahren doch meistens mit dem Auto oder dem Zug. Aber wie soll ich denn innerlich verreisen?“
Das kleine Mädchen verstand die Mutter gar nicht. „Wie sollte das möglich sein?“
Doch die Mutter lächelte wieder. „Wir verreisen innerlich,“ sagte sie noch einmal.
„Und wie geht das?“ fragte das Mädchen neugierig.
„Wir legen uns beide auf das Bett und schließen die Augen. Aber wir schlafen jetzt nicht, sondern versuchen, unseren Körper wieder in die Mitte unseres Selbst zurückzuführen und unsere innere Kraft wieder aufzubauen. Wenn wir uns dabei eine besondere Reise vorstellen, haben wir immer die Möglichkeit, in unserem inneren Zentrum zur inneren Kraft zurückzufinden. Wir sind niemals wirklich von dieser Kraft getrennt, außer wir lassen uns durch die Widrigkeiten des Lebens ablenken und verlieren unsere innere Stabilität – so wie du es gerade beschrieben hast, als du sagtest, dass du dich immer noch angespannt fühlst, obwohl du einen freien Samstag
hattest. Andere Kinder gehen sogar noch am Samstag zur Schule, und auch der Sonntag ist heute noch frei, aber du fühlst dich immer noch nicht richtig erholt. Umso wichtiger ist es, dass ich dir zeige, wie du ein gutes Mittel finden kannst, um dich wieder mit deiner inneren Kraftquelle zu verbinden.“
Die Mutter und das Mädchen legten sich auf das große Bett und schlossen die Augen.
„Und nun?“, fragte das Mädchen gespannt.
„Jetzt werden wir auf eine Reise gehen. Diese Reise kannst du dir selbst vor deinem geistigen Auge vorstellen, wie eine Zeichnung oder wie besondere Bilder, die du darin sehen kannst oder dir in deiner Fantasie vorstellst. Natürlich sollten diese Bilder positiv gestaltet sein, denn sonst bringen sie dich eher in Angst, Anspannung oder Traurigkeit. Wir brauchen jetzt aber ein ganz positives Bild, das wir vor unserem geistigen Auge malen. Wir fangen damit an, dass wir uns auf einer grünen Wiese befinden, den Bach plätschern hören und die Schmetterlinge fliegen sehen. Wir hören den Vögeln zu und verbinden uns mit der inneren Quelle des Lebens. Wir schauen zwischen den verschiedenen Bäumen hindurch in die Landschaft, die für die Tiere dort ihr Lebensraum ist. Vielleicht sehen wir ein Wunderwesen oder auch einen Hasen oder ein Reh vorbeispringen. Das kleine Mädchen musste lächeln.
„Das ist wirklich lustig“, sagte es.
Die Mutter sagte: „Versuche, dich weiter zu konzentrieren. Wir können auch näher an den Bach herangehen, unsere Füße hinein tauchen oder versuchen, einen Frosch zu fangen. Wir können uns ganz in diese geistige Welt vertiefen und darin verschiedene Vorstellungen erleben, durch die wir unseren Körper langsam zur inneren Entspannung führen. Wenn wir genug erlebt haben, erheben wir uns wieder aus dem Traum und öffnen die Augen.“
„Wie fühlst du dich jetzt?“ fragte die Mutter.
„Du hast recht, es geht mir schon viel besser. Die Entspannungsübung hat mir wirklich geholfen.“
„Na siehst du, und jetzt kannst du dich morgen wieder besser auf die Schule konzentrieren und hast wieder die innere Kraft, um weiterzumachen.“
„Ja, sicherlich. Und diese Übung kann man auch anders machen, mit anderen Vorstellungen, oder?“
„Ja, das kann man. Aber man sollte sich davor hüten, angstvolle Muster darin zu schaffen, die uns davon abhalten, unsere innere positive Kraftquelle zu finden. Manchmal sind es nicht die eigenen Vorstellungen, die wir in uns einladen, sondern die verschiedenen Umstände, die uns in der Zeit widerfahren. Diese Erlebnisse können uns in Angst oder andere Zustände versetzen, die uns von der inneren Kraftquelle trennen und uns innerlich blockieren. Oft werden wir uns dieser Blockaden erst viel später bewusst und können dann anfangen, sie wieder aufzulösen und zu unserer inneren Kraftquelle zurückzukehren. Aber wenn du dir positive Muster vorstellst und dich damit selbst motivieren kannst, dann kannst du immer wieder durch diese Methode deine innere Kraft aufbauen und dich in einen guten Zustand versetzen, der dir hilft, den Alltag zu bewältigen.“
Das kleine Mädchen umarmte seine Mutter und sagte: „Du bist die Beste, dass du immer so gute Einfälle hast! Jetzt wird es bestimmt einfacher sein, morgen den Herausforderungen in der Schule zu begegnen.“
„Das ist schön“, sagte die Mutter, und ging abwaschen.
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1.
Manchmal ist es gar nicht
so einfach, sich selbst
wieder zu motivieren.
Manchmal ist es gut,
wenn wir eine kleine Reise
des Inneren machen und dadurch
unsere inneren Kraftquellen
wieder aktivieren.
Gerade mit positiven Eingebungen,
die uns die innere Kraft
wieder ermöglichen,
wenn wir uns auf eine besondere Reise
des Geistes begeben.
2.
Das Mädchen war gar nicht
so motiviert,
dass morgen schon wieder
die Schule beginnen sollte.
Am liebsten hätte es
noch ein längeres Wochenende gehabt.
Weil es so niedergeschlagen
aus dem Fenster schaute,
fragte die liebe Mutter:
„Was ist mit dir,
meine liebe Tochter?“
„Ich habe keine Motivation,
morgen wieder zur Schule zu gehen.
Am liebsten würde ich
noch ein längeres Wochenende haben.
Ich fühle mich so angespannt innerlich,
ich konnte mich gar nicht
richtig entspannen.“
3.
Die Mutter sagte: „Weißt du was,
wir werden gemeinsam
eine Reise machen,
in das Innere deines Wesens,
um dich neu zu stimulieren.“
„Wie geht das?“, fragte das Mädchen.
„Ich weiß, dass man mit dem Auto
oder dem Zug verreisen kann,
aber wie verreist man innerlich?“
„Ich zeige es dir,“ sagte die Mutter.
Sie legten sich auf das Bett
und schlossen die Augen.
Dann erzählte die Mutter eine Geschichte,
in der sie auf einer grünen Wiese standen.
„Aber diese Reise findet
im Inneren statt,“
sagte die Mutter.
„Stell dir mit einem freien Geist
Bilder vor,
und so reisen wir
zu den verschiedensten Orten:
an einen Bach mit Schmetterlingen,
Vogelgezwitscher,
und auf eine grüne Wiese.“
Sie schauten durch die Wipfel der Bäume
und sahen, wie die Natur lebte.
Sie lenkten sich
von allen Belastungen des Alltags
völlig ab und kamen wirklich
zur inneren Kraftquelle.
Dem kleinen Mädchen ging es danach
schon viel besser.
4.
Als sie fertig waren mit der Reise,
fragte die Mutter:
„Und wie geht es dir jetzt?“
Das kleine Mädchen sagte:
„Das ist wirklich
eine ganz besondere Medizin,
bei der man nichts einnehmen muss,
sondern sich innerlich
nur von verschiedenen Verspannungen
befreit.
Es geht mir schon viel besser.
Vielen Dank, dass du mir
diese Übung gezeigt hast.
Jetzt bin ich für die Schule
wieder richtig fit.“
5.
Die Mutter sagte:
„Das darf nur mit positiven
Geistesmustern gemacht werden.
Wenn man negative Muster
hinzufügt,
muss man sich nicht wundern,
wenn diese Situationen
eine ganz andere,
negative innere Ausstrahlung
annehmen.
Manchmal ist man sich dessen
gar nicht bewusst.
Die verschiedensten Gegebenheiten,
die unbewusst aufgenommen wurden,
können zu Konflikten führen,
in denen wir innerlich
in verschiedene geistige Handlungen
und Fähigkeiten eintreten,
unbewusst des Unbewussten.
Und dadurch werden die Wege
und das Leben oftmals sehr kompliziert,
bis wir selbst versuchen,
diese inneren Muster zu verstehen
und wieder zu bereinigen.
Darum ist es nicht gut,
sich davon abzuschneiden
und sich in negative Phasen
des geistigen Bewusstseins
einbinden zu lassen,
die uns vielleicht sogar
krank machen.“
6.
Am besten ist es immer,
etwas Freundliches,
etwas Positives zu wählen,
um die Reise durch die
geistige Welt zu lenken.
Und darin die innere Entspannung
zu motivieren,
so wie wir es gerade
gemeinsam getan haben.
Es gab keine negativen
Aspekte,
die uns hätten hindern können,
die positive innere Quelle
der Kraft für uns wieder
im Guten zu aktivieren.
7.
Das Mädchen blickte die Mutter
sehr liebevoll an und sagte:
„Danke, dass du mich
immer wieder aufbaust
und mir hilfst,
auf die eine oder andere Weise
wieder Wege zu finden,
wie ich trotz meiner Abgeschlagenheit
wieder zur inneren Kraft finden kann.“
Die Mutter umarmte
ihre Tochter sehr lieb.
„Das ist doch ganz selbstverständlich.
Ich möchte doch,
dass es dir gut geht,
und das ist für mich
so wichtig.“
8.
„Ich freue mich jetzt richtig
auf die Schule morgen,
und das habe ich dir,
liebe Mutti, zu verdanken.
Du hast mir geholfen,
dass es mir innerlich
wieder so gut geht,
dass ich mich
richtig erholt habe.
Ich werde mir die Übung merken,
und wenn es mir mal nicht so gut geht,
werde ich die Übung machen,
und dann wird es
wieder besser.“
9.
Die Mutter sagte:
„Einige lassen sich so sehr
in die negative Kraft hineinziehen
und wissen hinterher
gar nicht, warum es ihnen
nicht gut geht.
Aber die inneren Kraftfelder
sind eine besondere Art,
die man immer wieder
im Positiven aktivieren muss,
um sich gut fühlen zu können.
Wenn man der inneren Kraftquelle
nicht den Raum
oder die Möglichkeit gibt,
sich zu entfalten,
ist es manchmal umso schwieriger,
sie wieder zu aktivieren.“
10.
„Es kommt nicht immer nur darauf an,
dass man sich selbst
positiv ausrichtet,
sondern auch darauf,
wie die verschiedenen Zusammenhänge
im Außen sind
und wie man sich
in diesen verschiedenen Situationen
selbst in den
verschiedensten Handlungen
dazu aufstellen kann,
um mit den positiven
und negativen Umständen
zu arbeiten,
die sich im Leben zeigen.
Und sie so umzuwandeln,
dass sie wieder
dem inneren Kraftfeld
dienen können,
ist so wichtig.
Aber einige bleiben so lange
in diesen negativen Mustern,
bis sie weder den Mut
noch die Kraft haben,
aus diesen Mustern
auszusteigen und sie umzuwandeln.
Manche haben sich dadurch
in ihrem Leben
selbst aufgegeben.
Darum
ist es so wichtig,
immer wieder die positiven
Muster zu aktivieren
und zur inneren
positiven Kraft des Lebens
zurückzukehren.“